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1. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 7

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
manche Kunstgeschicklichkeit brachten sie mtt in die Marken, so die Tuch-Weberei und den Backsteinbau. Die Wenden folgten dem anregenden Beispiele der deutschen An-siedler, ahmten deren Sitten nach und verschmolzen durch Heirat mit jenen zu einem deutschen Volke. - Auch die wendischen Adligen nahmen bald deutsche Sprache und deutsches Wesen an. Nur im Spreewald hat sich bis heute wendische Sprache und Sitte erhalten. b) Christentum. Albr'echt war vor allem darauf bedacht, das Christentum in den eroberten Lndern einzufhren. In dieser Absicht zog er die Johanniter und Tempelherren, welche er aus einer Wallfahrt nach dem gelobten Lande kennen gelernt hatte, ins Landsie sollten die Mark gegen die heidnischen Nachbarn schtzen und deutsche, christliche Gesittung verbreiten helfen. Die Prmonstratenser und Cistercienser. die Albrecht aus deutschen Gegenden berief, vereinigten konomie mit geistlicher Ttigkeit; sie entwsserten sumpfige Gegenden, rodeten Wlder aus und forderten den Obstbau. Sie vergaen dabei aber auch ihre Hauptaufgabe nicht, das Evangelium zu verknden. Bald entstanden Klster und Kirchen in allen Teilen des Landes, und Havel-berg und Brandenburg erhielten wieder Bischfe. Mit den Klstern waren hhere und niedere Schulen verbunden. Albrecht hat im Havellande das Christentum fr alle Zeit eingefhrt, das Land der deutschen Bildung zugng-lich gemacht und sr das Deutsche Reich gewonnen. Heinrich de Leuw' und Albrech de Bar. Dartho Frederik met dem roden Haar (Barbarossa). Dat warn dree Herren, De knden de Welt verkehren." (Altes Volkslied.) Albrechts Nachfolger. 11681320. Albrechts Nachfolger setzten das begonnene Werk im Geiste und Sinne des Begrnders fort. 1. Otto I. folgte im Jahre 1168 feinem Vater in der Regierung, der sich zwei Jahre vor seinem Tode nach Ballenstdt zurckzog, wo er 1170 starb und beigesetzt wurde. Otto war ein treuer Bundesgenosse Barbarossas im Kampfe gegen Heinrich den Lwen, nach dessen Besiegung ihm vom Kaiser die Lehnz-hoheit der Pommern verliehen wurde. Im Jahre 1180 grndete

2. Vaterländische Geschichte in Bildern - S. 20

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
20 er: die Kirche zu ehren, die Unglubigen zu bekmpfen, die Wahrheit zu reden, Witwen und Waisen zu beschtzen. Von einem Fürsten oder einem Ritter erhielt er dann mit flacher Klinge drei Schlge auf den Nacken. Dabei wurden die Worte gesprochen: Im Namen Gottes, des hl. Michael und des hl. Gregor schlage ich dich zum Ritter. Turniere. In Friedenszeiten hielten die Ritter glnzende Festlichkeiten ab. Das waren die Turniere. Ein freier Platz war mit Sand bestreut, Schranken faten ihn ein. Auf einer Schaubhne saen Fürsten, Ritter und Edelfranen. Auf dem freien Platze wurden khne Waf-fenspiele abgehalten. Ritter rannten gegen Ritter mit eingelegter stumpfer Lanze. Wer den Gegner aus dem Sattel warf oder seine Lauze an dem Panzer des Gegners zersplitterte, galt als Sieger. Eine Dame berreichte ihm den Dank, d. i. den Preis, z. B. eine goldene Kette. Witterorden. Zur Zeit derkreuzzge ent-standen die Ritter-orden. Ihre Mit-glied.er gelobten un-bedingten Gehorsam, Ehelosigkeit und per-fnliche Armut. Sie hatten ferner die Pflicht, die Pilger im gelobten Lande zu be-schtzen und zu pflegen. Es gab drei Ritterorden: der Johanniter-oder Malteser-, der Templer- und der deutsche Ritterorden. Letzterer kam spter nach Preußen. Die Ritter eroberten dieses Land und brachten feinen Bewohnern Christentum und Bildung. Waubritter. Mit der Zeit vergaen viele Ritter ihre hl. Gelbde; sie fhrten ein schwelgerisches Leben, verarmten und sahen mit Neid auf den Wohlstand der Städte und Klster. Sie berfielen von ihren sehr befestigten Burgen aus die Bauern und die reich beladenen Wagen und Schiffe der reifenden Kaufleute, die sie in tiefe Burgverliese warfen und fr deren Freilassung ein hohes Lsegeld forderten. Klster, Städte und Drfer wurden geplndert und in Brand gesteckt, die Bewohner in der rgsten Weise mihandelt. Solche Ritter nannte man Raubritter. Line mittelalterliche Burg.

3. Vaterländische Geschichte in Bildern - S. 17

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
17 zahlreich wurden die Zge der Pilger, als die hl. Helena, die Mutter des ersten rmischen Kaisers, der den christlichen Glauben angenommen hatte, der dem Grabe des Herrn eine prachtvolle Kirche hatte er-bauen lassen. Die frommen Waller trugen vielfach ein langes schwarzes Gewand, einen Muschelhut und einen Stab. Sie besuchten die heiligen Sttten, wo Christus geboren worden war, wo er gelebt und gelitten hatte. Nirgends war ihre Andacht inniger, nirgends hofften sie eher Erhrung ihrer Bitten zu finden, als an diesen geheiligten Orten. Nach den Rmern kam Palstina an die Araber, die An-Hnger der Religion Mohammeds. Solange die Araber Herren des Landes waren, wurde die Andacht der Pilger wenig gestrt. Dann aber eroberten die Trken Palstina, und mm erfuhren sowohl die einheimischen Christen, als auch die sremdeu Pilger schreckliche Mi-Handlungen und unerhrte Erpressungen. Die Trken schndeten die hl. Orte, strten die Christen in ihrer Anbacht und in ihren Gesngen und schleppten ihre Priester in die Gefngnisse. Viele Waller muten vor bei; Toren bleiben, weit sie die hohe Abgabe zum Besuche der Stadt nicht zahlen konnten. Peter von Amiens. Damals lebte in Frankreich ein frommer Einsiedler; er hie nach seiner Vaterstadt Peter von Amiens. Auch er zog nach Jerusalem, zahlte den geforderten Zins und be-trat die hl. Stadt. Er sah den Jammer und das Elend der Christen und die Entweihung ihrer Kirchen durch die Trkeu. Tiefe Wehmut ergriff ihn; er saun auf Rettimg. Er eilte zum Papste, klagte ihm die Not der Christen im Morgenlande und erhielt deu Auftrag, die Völker und Fürsten des Abendlandes zum Kampfe gegen die Sara-zeueu zu begeistern. Barfu und barhaupt, das rauhe Pilgerkleid mit einem Stricke umgrtet, das Kruzifix, in der Hand, sitzend auf einem Esel, durchzog der fromme Einsiedler Italien und Frankreich. Mit feuriger Rede schilderte er die unglckliche Lage der morgeuludischeu Christen und die Frevel der Unglubigem Kirchenversammlung zu Clermont. Im Jahre 1095 wurde zu Clermont in Frankreich eine groe Kirchenversammlung ab-gehalten. Nochmals schilderte Peter die schrecklichen Zustnde im hl. Lande; hierauf forderte Papst Urban mit eindringlichen Worten zu einem Kriegszuge nach Palstina auf, um das hl. Land den Un-glubigen zu entreien. Begeistert durch diese feurigeu Reden riefen alle: Gott will es!" und Taufende lieen sich ein rotes Kreuz auf die rechte Schulter hefteu. Als Kreuzfahrer wollten sie an dem Kreuzzuge teilnehmen. Gottfried von Bouillon. Im Sommer 1096 sammelte sich das Hauptheer der Kreuzfahrer unter der Anfhrung des Herzogs Gottfried vou Bouillou und anderer edlen Fürsten. Ein klei-neres Heer war schon im Vorjahre fortgezogen, aber ohne alle Zucht Lrockmann, Paterlndische Geschichte in Bildern. 7. Aufl. 2

4. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis zum Westfälischen Frieden - S. 134

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
f 134 ! Cistereienser, gestiftet 1112, und Prmonstratenser, gestiftet 1121, benutzten die Zeit, in der sie nicht dem Gebete und frommen Andachtsbungen oblagen, zur Kultur des Bodens. Gleich den Benediktinern legten sie bei ihren Klstern Musterwirtschaften an und schufen wste Gegenden in lachende Gefilde um; besonders haben sie sich um die Christianisierung und Germanisierung des Lau des der Wenden groe Verdienste erworben. Die Franziskaner, gestiftet 1210, und Dominikaner, gestiftet 1215, widmeten sich dem geistigen Wohle der Menschheit, besonders auch dem Unterricht der rmeren Jugend. Durch Predigt, Religionsunterricht und Anleitung zu einem bufertigen Leben suchten sie auf das Volk einzuwirken; der Armen und Krauken nahmen sie sich in liebe-voller Weise an. Ihre Klster waren Pflanzsttten der Bil-dnng, Wissenschaft und Knnst. und bei der berall herfcheuden ppigkeit und Sinnlichkeit fand man hier Bekmpfung der sinnlichen Triebe und opferwillige Entsagung. Die Domiuikauer wandten sich iu besonderen Predigten gegen die Sekten der Waldenser und Albi -genfer1) im sdlichen Frankreich, welche die kirchlichen und brger-liehen Gesetze unbeachtet lieen und so eilte ^Oesahr fr Staat und Kirche bildeten. ' '~y \ ,.'V : A.. ' \ t " . Iii. Wirtschaftliche Verhltnisse. 1. Der Uitterstand. ; .,v ; , "5t; ci weltliche Rittertum. 1. Entstehung. Whrend sich der Heerbann der alten Deutschen fast mir aus den Freien als Fufoldateu zusammensetzte, bestand seit > -M* - , /Heinrich I. der Kern des deutschen Heeres aus der Reiterei. Der Lehus-eid verpflichtete vor allem dazu, dem Lehnsherrn im Kampfe bewaffnet. , , beritten und mit einem reisigen Gefolge beizustehen. Die Bauern wurden : - 1 mir in Notfllen zur Landesverteidigung aufgeboten. Es war eine scharfe Scheidung zwischen dem herrschenden Wehr stand, und dem ' , r , </{.:, beherrschten Nhrstande. Ans den berittenen Kriegern ging /....'^njiuilj^j ch der Ritter stand hervor, der zur Zeit der Kreuz- > v zge feine hchste Blte erreichte, Seine Mitglieder durch gle iche /W Standespflich teilennd^ Sitten verbunden, .betrachteten sich ohne < :z.. ' " Rcksicht auf nationale Verschiedenheit als eim fest geschlossene Ge-- nossenschaft, die das ganze Abendland umspannte. il kj | j t ti j vvy vi j i , Vit- uuv yv i i,)v vivvnvuiiiv It * f ___v. f. f. fujt </u /u/sie* A,M* ( J) Sie nannten sich die Katharer, d. i. Reinen, davon das Wort Ketzer. Zzm> 1 ' ' V ''~ '>r'tfr.

5. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis zum Westfälischen Frieden - S. 143

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
Us bleiben formte, erhielt sie von ihrem Onkel, dem Bischof von Bamberg, eine Burg zur Wohnung angewiesen. Um diese Zeit wurden die Gebeine des Landgrasen zurckgebracht und unter groen Feierlichkeiten und dem Jammer des ganzen Volkes beigesetzt. Dann traten die thringischen Ritter, die Ludwig begleitet hatten, vor Heinrich Raspe und hielten ihm die Unbilden vor, die die Landgrfin durch ihn hatte erdulden mssen. Heinrich mute das Witwengut herausgeben, ein Leibgeding zahlen und Hermann, dem Sohne Ludwigs, die Nachfolge in der Regierung sichern. 4. Elisabeth als Ordensfrau. Elisabeth verzieh ihrem Todfeind, verzichtete auf den frstlichen Hof, und nachdem sie fr ihre Kinder gesorgt hatte, begab sie sich nach Marburg in Hessen. Hier lebte sie in der Nhe des Franziskanerklosters in einer rmlichen Lehmhtte, bis sie an einem (Scharfreitag die hl. Gelbde ablegte und freiwillig in den Orden des hl. Franziskus eintrat. Wie frher, fo waren auch jetzt Arme und Kranke ihre liebsten Freunde; kein Dienst war ihr zu niedrig, keine Krankheit zu ekelhaft, kein Geschwr zu widerlich. Sie starb im vierundzwanzigsten Jahre ihres Lebens. Von der Kirche wurde sie unter die Zahl der Heiligen versetzt, und der ihrem Grabe in Marburg wurde schon bald ein Herr-licher Dom erbaut, eine Perle deutscher Baukunst.]) b. Die geistlichen Ritterorden. In den geistlichen Ritterorden, die eine Verbindung von Rittertum und Mnchtum sind, erhielt das Rittertum eine hhere, gleichsam kirchliche Weihe; denn auch die Ordensritter muten das drei-fache Gelbde ablegen. Die Christen, besonders die Kreuz-sahrer, zu schtzen und in der Krankheit zu pflegen, Selbstzucht, Demut und Frmmigkeit zu beu, hatten sie sich zur besonderen Aufgabe gestellt. Die Ordensmitglieder zerfielen in Ritter, Priester und dienende Brder; sie standen unter einem Gromeister als ihrem Oberen. Der Johanniterorden, so genannt nach dem hl. Johannes dem Tufer, "seinem Schutzheiligen, wurde von italienischen Kanf^ lenten gegrndet (107). Die Ord.ensmitglieder trugen einen schwarzen Mantel mit einem weien, achteckigen Kreuze auf der linken Brust. ') 2adet, Lesebuch Nr. 183: Die hl. Elisabeth, Landgrfin von Thringen."

6. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis zum Westfälischen Frieden - S. 145

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
145 Nach dem Verluste von Palstina zogen sie nach der Insel Rhodus, ') dann nach Malta, weshalb sie anch den Namen Malteserritter fhrten. Die reichen Ordensgter sind zu Anfang des, neunzehnten Jahrhunderts in fast allen Staateil eingezogen worden. Dem Zwecke der Kranken-pflege besonders im Kriege dient noch heute der Malteser-, eine Ver-einignng katholischer, und der Johanniterorden, eine Vereinigung evangelischer Edelleute. Der Orden der Templer (Tempelherren) fhrte seinen Namen von seinem ersten Ordenshause, das selbst Tempel genannt wurde und auf der Sttte des ehemaligen Tempels Salomons errichtet war. Seine Mitglieder waren vorwiegend Franzosen; als Ordensabzeichen trugen sie einen weien Mantel mit einem roten Kreuz. Der sehr reiche und in Frankreich, Spanien und Deutschland weit verbreitete Orden wurde von dem eigenntzigen Könige Philipp dem Schnen von Frankreich grausam auf Grund nicht ganz glaubwrdiger Anschnl-diguugeu verfolgt und auf Drngen des Knigs vom Papste aufgehoben (1312). Jakob von Molay, den letzten Gromeister, nebst mehreren Ordensrittern lie der König ans einer Seineinsel verbrennen; standhast ertrugen die armen Opser ihre Qualen und beteuerten bis zum letzten Atemzuge ihre Unschuld. Die reichen Gter zog der König ein. Spter als die zwei genannten entstand der Deutsche Ritter-orden (1128), dessen Mitglieder Deutsche sein mitteu. Ihre Tracht war ein weier Mantel mit einem schwarzen Kreuze, ihre Schutz-Patronin die Jungfrau Maria, weshalb sie auch Marianer-Ritter genannt wurden. Nach ihrer Vertreibung ans Palstina lieen sich die deutschen Ordensritter in Venedig nieder. Von hier schickte der Hoch-meister Hermann von Salza den Landmeister Hermann Balk mit einer rstigen Schar Ritter zu dem. Lande der Preußen (1228), um ihnen Christentum und christliche Kultur zu bringen. 2). Als im Jahre 1525 der letzte Hochmeister Albrecht von Brandenburg das Ordens-lernt) in ein weltliches Herzogtum verwandelte, zog- ein Teil der Ordensritter nach Mergentheim an der Tauber. Im Jahre 1809 hob Napoleon den Orden in den Rheinbundstaaten auf. In sterreich besteht er in anderer Form noch heute und widmet sich, wie der Malteser-und Johanniter-Orden in Deutschland, der freiwilligen Krankenpflege im Kriege. Der Hoch- und Deutschmeister ist stets ein Prinz des fter-reichijcheti Kaiserhauses. 2) Vergleiche Schillers Gedicht: Der Kampf mit dem Drachen". 4) Siehe den Iii. Teil dieses Lehrbuches, Seite 37. Brockmann. Lehrbuch der Geschichte. Ii. 10

7. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis zum Westfälischen Frieden - S. 110

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
sttzt. Whrend der Bischof Otto von Bamberg den Pommern den christlichen Glauben verkndigte, fand Lothar bei den Cistereiensern und Prmonstratensern^) opferfreudige Gehilfen. Das Christentum fand immer grere Verbreitung, und deutsche Ansiedler bevlkerten die ostelbifchen Gebiete. Dem tatkrftigen Grafen Albrecht dem Bren ans dem Hanfe Askanien verlieh er die Nord mark, Konrad von Wettin, der bereits Meien verwaltete, die Lausitz. Mit groer Tatkraft suchten beide Christentum und Deutschtum in den flavifcheu Gebieteu zu ver-breiten. Konrad Iii. (1138 -1152). 1. Seine Wahl. Nach dem Tode Lothars betrachtete sich Hein-rich der Stolze als Nachfolger feines Schwiegervaters und imhnt die Neichsinfignien bereits an sich. Da jedoch ein Teil der deutschen Fürsten die Macht und das herrische Wesen der Welsen frchteten, wurde statt seiner der Staufe Konrad gewhlt. f. 2. Sein Streit mit den Welsen. Zwar gab Heinrich die Reichs-infignien ab, doch als Konrad erklrte, das; nach deutschem Recht nicht zwei Herzogtmer in einer Hand vereinigt fein drften, und die Heraus-gbe des Herzogtums Sachsen verlaugte, widersetzte sich Heinrich dieser Anordnung. Es wurde die Reichsacht der ihn ausgesprochen; Sachsen erhielt Albrecht der Br, Bayern Leopold von sterreich. In dem Kampfe, der dieferhalb entstand und auch ;iach dem Tode Heinrichs fr dessen Svhu Heinrich den Lwe n fortgesetzt wurde, fand auch die Belagern n g vou Weinsb e r g statt, lim mit sich die bekannte Sage vou deu Weibern vou Weiusberg knpft.*) Hier soll auch zum ersten Male der Schlachtruf gehrt seiu: Hte Wels! Hte Waiblingen!" ;i) womit die beiden Parteien, die Welfen, die Anhnger Heinrichs, dessen Onkel Wels hie, und die Hohenstaufen, die nach der Bnrg Waiblingen benannt waren, bezeichnet werden sollten. Die Italiener setzten an Stelle der Worte Welf und Waiblingen den Ruf Gnelf und J) Der Orden der Cistercienser ist 1098 Vom 1)1. Robert zu Citeaux bei Dijon gegrndet. Der Stifter der Prrnonstratenser ist Norbert von Gennep ouu Xanten; das erste Kloster grndete cr im Walde von Gauel) bei Rheims in einem feuchten Wiesentale (pro montn' angezeigte Wiese). Dos erste deutsche Mutterkloster war Altenkamp zwischen Krefeld und Cleve. 8) Vergleiche Channssos Gedicht - Die Weiber von Weiusberg". 3) Die Bezeichnung Welfen rhrt von den Eigennamen Welf her; Waiblingen, eine' Stadt im Neckarkreis, gehrte den Staufen.

8. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis zum Westfälischen Frieden - S. 125

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
125 so groes Heer der Trken, sicherte die Grenzen gegen feindliche Einflle und suchte Handel und. Verkehr von neuem zu heben. Seine Milde und Gerechtigkeit erwarbei ihm die Liebe seiner Untertanen und die Achtnug der benachbarten trkischen Völker. Der Nachfolger Gottfrieds wurde sein Bruder Balduin, der sich den Titel König von Jerusalem" beilegte. Die grte Ausdehnung hatte das neue Knigreich unter Fulko, dem dritten Könige von Jern-salem. Es reichte vom roten Meere im Sden bis zum mittleren Euphrat im Norden und bestand aus dem Kronland Jerusalem, den Grafschaften Edeffa und Tripolis, den Frstentmern Antiochien und Tiber ia s. Das Knigreich Jerusalem war ein Vasallenreich, nach srau-zsischem Muster eingerichtet, in dem auch die Franzosen die Oberhand hatten; noch heutzutage bezeichnen die Trken die Abendlnder als Franken. Da die Macht des -Knigs zu sehr beschrnkt war, konnte sich das neue Reich nicht recht entwickeln; die Kmpfe mit den ruberischen Stmmen der Beduinen und den benachbarten mohammedanischen Staaten, wie das ungewohnte Klima lichteten andauernd das Heer der christlichen Kmpfer; dnrch die Eifersucht und Uneinigkeit der Christen und das krftige Vorgehen der Trken ging bald wieder eine Besitzung nach der andern verloren. Zum Schutze des gefhrdeten Landes waren neue Kreuzzge ntig, unter denen sechs eine grere Bedeutung haben. Aber nach 200 Jahren waren trotz der gewaltigen Anstrengungen, die von den Christen des Abendlandes gemacht worden sind, die Erfolge gering, und die Trken konnten sich wieder als Herren der heiligen Sttten betrachten. Aie brigen Kreuzziige. (l 1471270.) 1. Der zweite Krcuzzug. (11471149.) Die Trken suchten die verloren gegangenen Gebietsteile dnrch die Gewalt der Waffen wiederzuerlangen. Als sie Edessa erobert hatten, vereinigte sich der König Konrad Iii. von Deutschland mit dem -Könige Ludwig Vii. von Frankreich zum gemeinsamen Zuge gegen die Trken. Besonders dnrch die begeisternden Predigten des hl Bernhard von Clairvanx geriet das Abendland in Bewegung, und Kreuzfahrer strmten von allen Seiten zusammen. Doch der Ersolg entsprach nicht den gehegten Er-wartiige. Statt nach Edessa zu ziehen, legte sich das Heer der Christen vor das seste Damaskus, um durch die Eroberung dieser Stadt den Verlust von Edessa zu ersetzen. Die Tapferkeit der T rken, die Unznverlfsigkeit des Knigs von Jerusalem, die Treulosigkeit der

9. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis zum Westfälischen Frieden - S. 188

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
188 Wenzel (1378 1400) und Ruprecht von der Pfalz. (14001410). 1. Wenzel, Karls ltester Sohn und Nachfolger, zeigte sich anfangs ttig fr den Frieden in der Kirche und im Reiche; aber schon bald der-fiel er in ein Leben voll von Miggang und Roheit. Er wurde ein leidenschaftlicher Jger, und wenn Jhzorn und Trunkenheit ihn ber-mannten, zeigte er oft die rgsten Ausbrche einer wilden Leidenschaft.') Whrend seiner Herrschaft versuchten die sterreicher abermals das freie Volk der Schweizer unter ihre Herrschaft zu bringen. Als sich nmlich mehrere Schweizer Städte beii Urkantonen angeschlossen hatten, zog Leopold von Ost erreich, der Nesse jenes Leopold, der bei Morgarten geschlagen war. nach der Schweiz, um den Abfall der Städte zu rchen. Bei Sempach (1386) stellten sich die Schweizer den sterreichern entgegen und errangen nach heldenmtiger Gegenwehr einen glnzenden Sieg3); Herzog Leopold verlor auf der blutigen Walstatt sein Leben. Die Erzhlung von der mutvollen Tat Arnolds von Winkelried, der im entscheidenden Augenblicke einen Arm voll Speere in seine Arme gedrckt haben soll, um der Freiheit eilte Gasse" zu mache, gehrt der Sage an. Seinen Aufenthalt nahm Wenzel fast bestndig in Bhmen; um das Reich kmmerte er sich fast gar nicht. Wegen der schwankenden Haltung, die er während des auch unter seiner Regierung fortdauernden Stdte-krieges einnahm, verlor er den letzten Rest von Ansehen und Einflu. Von auen her wurde das Reich an allen Seiten bedrngt. Im Westen dehnte sich das neuburgu ndi sche Reich immer weiter ans. Schwe-d.eu, Norwegen und Dnemark hatten sich zu einem Bunde (Union von Kalmar 1397) zusammengeschlossen, im Nordosten war durch die Vereinigung von Polen und Litauen ein gewaltiges Reich entstanden, und von Osten her drangen die Trken in ihren Eroberungen immer weiter vor. Die mchtige und reiche Stadt Mailand war von Wenzel gegen eine Geldsumme an Galeazzo Visconti abgetreten worden. Im Jahre 1400 wurde Wenzel als unntzlicher Entgliederer des heiligen rmischen Reiches" abgesetzt und an seine Stelle 2. Ruprecht von der Pfalz gewhlt. Er war persnlich ein tch-tiger Mann, anch fehlte es ihm nicht an gutem Willen, wohl aber an Macht, sich Ansehen zu verschaffen und dem Reiche den Frieden zu briugeu. ') Bekannt ist, wie er den hl. Johannes von Pomuk (Nepomnk) ergreifen und in die Moldau werfen lie. Nach einem dunklen Volksgerchte soll er sogar seine Gemahlin von seinen Jagdhunden, die sein Schlafgemach mit ihm teilten, haben zerfleischen lassen. *) 1300 Schweizer besiegten 6000 Oesterreicher.

10. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis zum Westfälischen Frieden - S. 247

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
247 Philipp Don Hessen und von dem Kurfrsten von der Pfalz Hilfe und schlug die verbndeten Ritter zurck. Unter frchterlichen Verwstungen, unter denen die Kirchen, Klster und Baueru arg zu leiben hatten, zog sich Franz von Sickingen aus feine Burg Land stuhl in der Pfalz zurck, wo er au den Verletzungen, die er während der Belagerung erhalten hatte, im Jahre 1523 starb. Ulrich von Hutten flchtete auf eine Insel des Zricher Sees, wo er in der Blte des Lebens an den Folgen seiner Aljsschwcisnngcn starb. Der Banernfrieg. 1524......1 52r>. Kaimt war der Aufstand der Reichsritter gedmpft, da erhoben sich in verschiedenen Gegenden die unteren Volksklassen gegen die oberen, besonders die hartbedrngten Bauern, deren Lage durch Mierute und Teuerung noch trauriger geworden war. Die religisen Wirren benutzten auch sie, um ihre Wirt-schaftliche und soziale Lage zu bessern. Die Lehre Luthers von der evan-gelischen Freiheit bertrugen sie ans die brgerliche Freiheit. In den sogenannten 12 Artikeln, die sie Luther vorgelegt hatten, Jf y, forderten die Bauern in Schwaben und Franken Aufhebung der Leibeigenschaft, Milderung der Fronen und Abgaben, nderung des Gerichts-Wesens, Freiheit der Holznutzung, der Jagd und des Fischens und man-ches andere. In Scharen zusammengerottet, zogen sie durch das Land, plnderten die reichen Abteien und die Burgeu der Adligen, zerschlugen Bilder und Kruzifixe und mihandelten die Priester am Altare. Zahl-reiche Kunstgegenstnde sind von diesen wilden Hansen zertrmmert, wert-volle Handschriften in die Flammen geworfen und unzhlige Zinsbriefe vernichtet worden. Am schlimmsten war das Treiben dieser frchterlichen Horden in Schwaben, Franken und am Rhein. Auch manche herabgekommene Mitglieder des Adels, besonders solche, welche infolge des Aufstandes der Reichsritter gechtet waren, hatten sich den Bauern augeschlosseu, unter ihnen Gtz von Berlichiiigeit, der Ritter mit der eisernen Faust."') Luther, der anfangs manche Forderungen bcr Bauern gutgeheien hatte, rief die Fürsten auf. unnachsichtlich gegen die ruberischen und mrderischen Bauern" vorzugehen, und Truchse von Waldburg, der Anfhrer des Schwbischen Bundes (eine Vereinigung von Fürsten, Grafen, Rittern und Reichsstdten), schlug die schlechtbewassueten Bauern *) Vergleiche Goethes Drama: Gh von Berlichingen." Weil Gtz von Berlichingen nur gezwungen die Fhrung der Bauern bernommen und auch die Bauern in ihren wilden Ausschreitungen zur Migung angehalten hatte, wurde er vom Reichskammergericht fr schuldlos erklrt.
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